Frankfurt calling

Frankfurt calling

Am 24. Oktober 2024 findet in Frankfurt a.M. die diesjährige Verleihung der JUVE Awards statt. BROCK MÜLLER ZIEGENBEIN gehört zu den fünf Nominierten in der Kategorie „Kanzlei des Jahres für den Mittelstand“.

Fragt man unter unseren über 40 Anwältinnen und Anwälte nach ihrer ersten Assoziation zu Frankfurt, dem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Knotenpunkt der alten Bundesrepublik, so erhält man die vielfältigsten Antworten:

Die Paulskirche – eine wenig überraschende Assoziation für eine Umfrage unter Juristen; schließlich war die Paulskirche Tagungsort der Nationalversammlung von 1848/49 und ist damit Symbol der demokratischen Bewegung. Wie schwierig aber das Selbstverständnis eines demokratischen Rechtsstaats und die Identifikation seiner Bürger mit ihm sein kann, war nach der Wiedervereinigung nie deutlicher als heute und muss uns als Juristen bekümmern.

Das Institut für Sozialforschung und die Frankfurter Schule – eine nur auf den ersten Blick überraschende Assoziation: beides ist nicht nur eng mit den Namen Adornos und Horkheimers verbunden, sondern auch mit dem von Jürgen Habermas. Habermas diskurstheoretische Ansätze wiederum bilden die Grundlage für die Lehre Robert Alexys, der die Rechtsphilosophie ab 1986 lange Jahre an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) prägte – und damit auch einen nicht unerheblichen Teil unserer Anwältinnen und Anwälte. Nach Alexy (auch insoweit ein Nachfolger Gustav Radbruchs an der CAU) beinhaltet der Rechtsbegriff notwendig Elemente der Richtigkeit und der Gerechtigkeit, weshalb entgegen rechtspositivistischer Auffassung nicht jede ordnungsgemäß gesetzte und sozial wirksame Norm Recht sein kann; es gibt im Recht kein „anything goes“ ­– selbst wenn sich mancher Populist dies wünschen mag.

Die Wertpapierbörse – Sehnsuchtsort unseres M&A Teams.

Die Eintracht – werfen die Fussballfans unter uns ein; und erst recht nachdem Holstein Kiel in die 1. Bundesliga aufgestiegen ist.

Die Buchmesse – denken die bibliophilen Leser unter uns, auch wenn wir Fachliteratur fast ausnahmslos am Bildschirm studieren.

Die Oper – eine Assoziation nicht nur der Opernfreunde unter uns, sondern naturgemäß auch deshalb, weil sie traditionell der Ort für die Verleihung der JUVE Awards ist. Am 24. Oktober 2024 findet dort nun die diesjährige Preisverleihung statt und BROCK MÜLLER ZIEGENBEIN gehört zu den fünf Nominierten in der Kategorie „Kanzlei des Jahres für den Mittelstand“.

JUVE würdigt mit dieser Auszeichnung „über einzelne Rechtsgebiete hinaus die Gesamtentwicklung der Kanzleien und bewertet unter anderem besondere Managementleistungen. Entscheidend ist nicht die Größe einer Kanzlei, sondern vielmehr die Tatsache, dass die Mittelstandsberatung den Schwerpunkt der Tätigkeit bildet. Zu den Kriterien zählen außerdem Mandantenorientierung, Kanzleikultur, Nachwuchspolitik, Profitabilität, personelles Wachstum sowie Expansion in neue Geschäftsfelder oder Märkte. JUVE zeichnet sowohl junge Einheiten aus als auch langjährig etablierte Akteure, die sich im letzten Jahr dynamisch entwickelt haben.“

Da wir uns zweifelsohne nicht zu den „jungen Einheiten“ zählen können – wir feiern im kommenden Jahr unser 25-jähriges Gründungsjubiläum und sind 2000 schon aus dem Zusammenschluss dreier alteingesessener Kanzleien in Lübeck, Kiel und Flensburg hervorgegangen­ –­­ und zudem bereits 2015 für die Kategorie „Kanzlei des Jahres für den Mittelstand“ nominiert waren, müssen wir davon ausgehen, dass die JUVE-Redaktion bei uns erfreulicherweise eine gewisse „Dynamik“ wahrnimmt. Das entspricht tatsächlich auch unser Selbstwahrnehmung. Jeder von uns hat sich in den vergangenen Jahren weiterentwickelt, aber die Entwicklung der Kanzlei insgesamt ist darüber noch hinaus gegangen. Das liegt nicht nur darin begründet, dass es uns gelungen ist, kontinuierlich qualifizierte junge Kolleginnen und Kollegen für eine Tätigkeit bei BROCK MÜLLER ZIEGENBEIN zu gewinnen. Wir haben uns darüber hinaus neue Fachbereiche erschlossen, unseren Mandantenstamm sorgfältig erweitert und in diesem Zusammenhang zudem unsere spezialisierungsübergreifende Teamarbeit intensiviert. Nichts aber ist anregender und kann befruchtender sein, als der Austausch mit „neuen Gesichtern“ und die Auseinandersetzung mit dem „Neuem“. Die westliche Philosophie nahm nicht zufällig ihren Ausgang in den Hafenstädten des Mittelmeers als damaligen Handelszentren und Kontaktorten mit dem Fremden – dass Lübeck, Kiel und Flensburg Hafenstädte an der Ostsee sind, sei augenzwinkernd nur beiläufig angemerkt. Zur Dynamik beigetragen hat zudem, dass wir unsere Kanzleistrukturen modernisiert haben, bis hinein in der Kommunikation zwischen den Anwaltsteams und unseren nichtjuristischen Mitarbeitern.

Wir freuen uns über die Anerkennung, die in der Nominierung für die „Kanzlei des Jahres für den Mittelstand“ liegt; mehr noch aber freuen wir uns über die Anerkennung, die unsere Mandanten uns für unsere Arbeit entgegenbringen. Wir sind uns sehr bewusst, dass wir unsere Entwicklung auch ihnen zu verdanken haben. Sie wiederum wissen zu schätzen, dass wir als Organe der Rechtspflege Positionen kritisch hinterfragen, darauf hinweisen, was geht und was nicht geht und daraus Lösungsansätze entwickeln.

In der Frankfurter Oper wird unsere diesjährige Delegation am 24. Oktober zugleich gespannt und mit norddeutscher Gelassenheit darauf warten, was für BROCK MÜLLER ZIEGENBEIN geht.

Christian Kuhlmann